Wenn die Belichtungszeit eines Astrofotos einige Sekunden ĂŒberschreitet, so wird in der Regel eine Korrektur der Laufgeschwindigkeit der Montierung benötigt. Dazu wurden verschiedene Techniken entwickelt. In frĂŒheren Zeiten fĂŒhrte man mit dem Auge und einem Fadenkreuzokular nach. Heute werden zumeist ein Autoguider verwendet. Der Autoguider blickt auf einen Leitstern und meldet die Abweichungen an einen Computer, der dann die Laufgeschwindigkeit der Montierung korrigiert. Der Leitstern wird entweder mit einem separaten Leitrohr oder mit einem Off-Axis-Guider anvisiert.
Beide Techniken haben Vor- und Nachteile. Bei einem separaten Leitrohr hat man einen hohen Freiheitsgrad bei der Wahl eines geeigneten Leitsterns. Der Nachteil ist jedoch, dass sich Hauptoptik und Leitrohr bei einer lĂ€ngeren Belichtungszeit zueinander versetzen können. Schon minimalste Verschiebungen im Bereich von einem Hundertstel Millimeter können das Ergebnis verderben. Besonders anfĂ€llig gegen Versatz sind Spiegeloptiken. Bei einem Spiegelteleskop lĂ€uft das Licht mindestens zweimal durch den Tubus was die AnfĂ€lligkeit verdoppelt. Bei Spiegeloptiken mit einer Mittelbohrung wie dem SC, dem ACF oder dem Maksutow lĂ€uft das Licht sogar dreimal durch den Tubus. Bei einem solchen optischen System kann man die NachfĂŒhrung mit einem externen Leitrohr nicht mehr empfehlen.
Statt dessen werden Off-Axis-Guider verwendet. Ein Off-Axis-Guider verwendet den gleichen Strahlengang wie die Astrocamera. Mit einem Prisma wird ein kleiner Teil des Lichtes ausgespiegelt. Da die Kamera und der Guider das Licht ĂŒber den gleichen optischen Weg beziehen, wird ein möglicher Versatz der optischen Komponenten automatisch auch korrigiert. Bei den Off-Axis-Guidern gibt es ein breites Sortiment. Der fĂŒhrende Hersteller im High-End-Bereich ist Astrodon. Wenn man mit groĂen Chips eine maximale Ausleuchtung erreichen will, so sind die Astrodon Mega-MOAGs ohne Alternative. Die Astrodon-MOAG bewegen sich im Preisbereich ĂŒber 1000 Euro. FĂŒr weniger ambitionierte Astrofotografen gibt es preiswertere Alternativen. Ein wahres SchnĂ€ppchen ist der neue Off-Axis-Guider von Omegon. FĂŒr gerade mal 119 Euro bekommt man ein Komplettlösung mit allen notwendigen HĂŒlsen und Adaptern. Zum eigentlichen OAG gibt es noch drei T2-HĂŒlsen mit 28mm, 14mm und 7mm. Mit diesen HĂŒlsen kann man die AbstĂ€nde zwischen Off-Axis-Guider, Autoguidingkamera und Astrokamera prĂ€zise einstellen. Der Autoguideranschluss verfĂŒgt ĂŒber eine Schiebefokusierung mit einem Hub von 7mm. Damit kann man die letzten Fokusdifferenzen kompensieren.
Teleskopseitig verfĂŒgt der Omegon-OAG ĂŒber eine 2 Zoll-SteckhĂŒlse. RĂŒckseitig hat er einen T2-Anschluss. Die minimale Aufbauhöhe liegt bei 3cm. Beim SC und bei den meisten Refraktoren sind 3cm Backfokus vorhanden. FĂŒr Newtons sind 3cm meist zu viel. Hier sollte vor der Bestellung nachgemessen werden, um sicherzustellen dass die 3cm Fokusweg tatsĂ€chlich vorhanden sind. Die AnschlĂŒsse fĂŒr die Guidingkamera und die Astrokamera sind am Auszug rotierbar, ohne das die Position des OAG verĂ€ndert werden muss. Auch der OAG ist schwenkbar. Er lĂ€sst sich ĂŒber einen Winkel von etwa 100 Grad bewegen, ohne das die Kamera mitrotiert werden muss. Dadurch kann das Prisma einen weiten Bereich ĂŒberstreichen was die Chance einen NachfĂŒhrstern zu finden deutlich verbessert. Zudem ist der Kippwinkel des Prismas ist um einige Grad verstellbar, so das ein zusĂ€tzlicher Himmelsbereich ĂŒberschwenkt werden kann. Das Prisma hat eine KantenlĂ€nge von 9mm. Die Chips der Guidingkamerachips sind i.d.R. kleiner und werden daher ausreichend ausgeleuchtet.
Gut geeignete Guidingkameras wÀren der Orion-Starhoot, der Starlight Lodestar oder die Brightstar Mammut. Wer nicht mit einem Autoguider arbeiten möchte kann ein klassisches Fadenkreuzokular verwenden. Dazu wird neben dem Fadenkreuzokular noch ein Okularadapter benötigt.















