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Auflösungsvermögen

Das Auflösungsvermögen eines Fernrohrs ist eine weitere sehr wichtige Größe. Es wächst mit der zunehmenden Öffnung des Objektivs. Wenn das Teleskop eine hohe Auflösung besitzt, kann man feine Einzelheiten in den Objekten erkennen. Das Auflösungsvermögen wird als Fähigkeit definiert, zwei eng beieinanderliegende Objekte einzeln und erkennbar abzubilden.
In der Praxis bedeutet das u.a., dass man z.B. zwei Doppelsterne, die in einem bestimmten Winkelabstand stehen, noch trennen kann. Stellen Sie sich also vor: Sie visieren einen Doppelstern an und sehen zwei feine Sternpunkte direkt nebeneinander.
Würde das Auflösungsvermögen für den Stern nicht ausreichen, wäre da aber nur ein Stern oder vielleicht ein etwas längliches Gebilde zu sehen.

Je enger der Winkel der Doppelsterne oder Details auf den Planeten ist, desto mehr Öffnung wird gebraucht, um ein höheres Auflösungsvermögen zu erreichen und schließlich die Objekte zu trennen. Die getrennte Auflösung zweier Objekte wird oft Trennschärfe oder auch "Minimum separabile" genannt.

Das Auflösungsvermögen des bloßen Auges liegt bei etwa einer Bogenminute am Tag und etwa 2 Bogenminuten bei Nacht. Sie können sogar mit Ihrem Auge schon ein paar Doppelsterne erkennen, wie z.B. "das Reiterlein" im Großen Wagen.

Vielleicht waren Sie einmal bei Ihrem Augenoptiker und haben dort den Begriff Visus gehört? Der Augenoptiker ist ganz begeistert, wenn Sie eine optimale Sehschärfe erreichen, und spricht dann von Visus 1,0. Dieser Wert entspricht einem Auflösungsvermögen von einer Bogenminute.

Manche Menschen erreichen jedoch keine so hohe Auflösung und andere wiederum sogar eine etwas höhere - das liegt in der Natur der Sache und ist völlig normal.
Durch die großen Öffnungen der Teleskope kann man ein sehr großes Auflösungsvermögen erreichen. Während ein 50mm Fernrohr eine Trennschärfe von etwa 2,7 Bogensekunden hat, erreicht ein 200mm Fernrohr schon 0,7 Bogensekunden. Mit dieser Auflösung könnten diese Teleskope zwei Sterne sauber trennen, die ebenso weit auseinander stehen. Ein Faktor für das Auflösungsvermögen ist auch die Größe der Beugungsscheibchen, die im Fernrohr entstehen. Denn je höher die Auflösung eines Fernrohrs ist, desto kleiner erscheinen die Beugungsscheibchen im Teleskop. Das Auflösungsvermögen lässt sich relativ einfach errechnen:

A = 138 / Obj

A= Auflösungsvermögen, Obj= Öffnung des Fernrohrs [in mm]

Diese Berechnung ist eine Formel nach Rayleigh und gibt eine Trennschärfe an, bei der z.B. ein Doppelsternsystem noch eindeutig als einzelne Sterne getrennt werden kann

 

Öffnung des Fernrohrs Auflösung nach Rayleigh
60mm 2,3"
80mm 1,7"
100mm 1,3"
120mm 1,15"
150mm 0,92"
200mm 0,69"
250mm 0,55"

Das sind natürlich theoretische Werte, die Sie nicht zu 100% auf die Praxis übertragen können. Denn normalerweise ist das Auflösungsvermögen eines Teleskops durch die Luftunruhe in der Atmosphäre auf etwa 1 Bogensekunde begrenzt. Das bedeutet, dass Fernrohre, die eine Öffnung von über 120mm haben, keinen echten Gewinn in diesem Bereich bringen.

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