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Praxis

Infografik: Astrohighlights im Sommer 2024

Infografik Astrohighlights Sommer Teaser

In lauen Sommernächten unter dem klaren Nachtgewölbe – das ist nicht nur für Hobbyastronomen eine schöne Vorstellung. Natürlich sind die Nächte nun besonders kurz, doch auch am astronomisch hellen Himmel können wir wunderschöne Ereignisse beobachten.

Wie wäre es mit einem Planetentreffen der Extraklasse, einer engen Begegnung von Spica und Mond und der lang ersehnten Bedeckung des Planeten Saturn durch den Mond? Natürlich freuen wir uns ebenso auf die Sternschnuppen im August.

Auf der aktuellen Infografik “Astrohighlights im Sommer 2024” haben wir die schönsten Himmelsereignisse übersichtlich zusammengestellt. 

Gerne können Sie die Grafik auf Ihrer Webseite (mit Verlinkung zu www.astroshop.de) verwenden und auch Ihre Besucher über kommende spannende Ereignisse informieren.

Astrohighlights Summer24 V2 (1)

Ereignisse im Juni

3.6. Mars trifft Mond

Ein himmlisches Schauspiel erwartet Frühaufsteher am 3. Juni. Wenn Sie in der Morgendämmerung gen Osten blicken, werden Sie Zeuge, wie der rötliche Mars und die schmale Mondsichel eine enge Konstellation bilden – beide trennen gerade einmal 2,6 Grad am Himmel. Dieses kosmische Treffen ist nicht nur ein faszinierender Anblick, sondern bietet auch eine schöne Gelegenheit für die Astrofotografie. 

11.6. Mond trifft Regulus

Einen Himmelsanblick, der geradezu königlich anmutet, gibt es heute Abend zu bestaunen: Der Mond gesellt sich in die Nähe des Regulus, dem strahlenden Hauptstern des Sternbilds Löwe. Der Mond begleitet noch zwei weitere Tage lang den majestätischen Löwen, bevor er seine Reise fortsetzt und ins Sternbild eintritt. 

16.6. Spica trifft Mond

Achten Sie am 16. Juni auf ein enges Treffen am nächtlichen Himmel zwischen dem Mond und Spica, dem Hauptstern im Sternbild Jungfrau. Die beiden nähern sich bis auf eine Distanz von lediglich 0,25 Grad. Fast schon ein kosmischer Kuss zwischen den beiden Himmelskörpern.

Spica - oft vom Mond verdeckt - entgeht heute dieser Bedeckung. Trotzdem bietet die geringe Entfernung zum Mond eine hervorragende Gelegenheit für Beobachter und Fotografen, dieses Ereignis festzuhalten. Halten Sie also Ihre Teleskope und Kameras bereit.

27.6. Mond trifft Saturn

In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni befindet sich der Mond in relativer Nähe zu Saturn. Auf seiner Wanderung gelangt der Mond in die Nähe des Planeten und es sieht fast so aus, als ob er Saturn bedecken würde. Von unserem Standpunkt aus ist dieses Phänomen jedoch nicht sichtbar, denn der Mond und Saturn sind erst nach Mitternacht sichtbar. Eine Bedeckung gibt es jetzt leider nicht - darauf müssen wir noch etwas warten.

28.6. Mond trifft Neptun

Wenn der Rest der Welt noch schläft: In den frühen Morgenstunden des 28. Juni bewegt sich der Mond langsam auf Neptun zu, den entfernten Gasriesen am äußeren Rand unseres Sonnensystems. Mit einem Teleskop können wir versuchen, einen Blick auf diesen Planeten zu erhaschen. Aufgrund seiner großen Entfernung erscheint er aber nur als kleine Scheibe ohne erkennbare Details. 

Ereignisse im Juli

1.7. Komet 12P/Olbers 

Kometen sind Besucher des inneren Sonnensystems, bevor sie für lange Zeit in wieder in den äußeren Regionen des Sonnensystems verschwinden. Dass sie hell werden passiert nur manchmal. In diesem Jahr hatten wir schon das Glück den Kometen Pons-Brooks zu beobachten. Im Juli ist ein verhältnismäßig heller Komet am Himmel zu sehen: der Komet 12P/Olbers. Er erreicht Anfang des Monats eine Helligkeit von 7,5 mag und ist mit einem Feldstecher oder einem Teleskop zu sehen. Leider steht er dicht über dem Horizont, was die Beobachtung nicht so einfach macht. Denn zunächst sollten Sie sich einen Standort mit einer super Horizontsicht suchen. Außerdem muss es am Horizont kristallklar sein, denn selbst kleine oder dünne Wolkenschleier stören die Beobachtung. Aber wenn die Bedingungen gut sind, sollten Sie die Beobachtung auf jeden Fall versuchen. 

2./3.7. Mond trifft Jupiter, Mars, Uranus und Plejaden

Die Morgendämmerung des 2. und 3. Juli bietet ein schönes Himmelsschauspiel: Die feine Mondsichel trifft im Laufe der Nacht auf die Planeten Jupiter, Mars und Uranus. Alle diese Objekte befinden sich in unmittelbarer Nähe des Sternenhaufens der Plejaden. Diese Konstellation bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit für die Astrofotografie, um das Zusammentreffen der verschiedenen Himmelskörper festzuhalten. 

6.7. Ceres in Opposition

In der Nacht des 6. Juli erreicht Ceres, der größte Kleinplanet unseres Sonnensystems, seine Oppositionsstellung. Dies bedeutet, dass er von der Erde aus gesehen, der Sonne genau gegenübersteht und somit die ganze Nacht hinweg am Himmel sichtbar ist. Mit einer Helligkeit von 7,3 mag ist Ceres unter idealen Bedingungen theoretisch auch mit einem Fernglas erkennbar, allerdings ist ein Teleskop für die Beobachtung zu empfehlen. Aufgrund seiner Stern-ähnlichen Erscheinung ist es notwendig, eine Aufsuchkarte zu verwenden, um Ceres am Sternenhimmel sicher identifizieren zu können. Ohne die markanten Merkmale eines Planeten erfordert die Sichtung von Ceres also eine sorgfältige Planung und Beobachtung.

15.7. Mars trifft Uranus

Am frühen Morgen des 15. Juli lohnt es sich, den Blick gen Himmel zu richten, wenn Mars knapp unterhalb von Uranus vorbeizieht. Die beiden Planeten kommen sich dabei bis auf etwa ein halbes Grad nahe. Das bedeutet, dass sie im Teleskop mit einem Übersichtsokular im selben Sichtfeld erscheinen. Haben Sie das schon einmal gesehen? Eine schöne Gelegenheit. Allerdings können Sie erst ab 2 Uhr am frühen Morgenhimmel starten. Mit der Zeit steigen beide Planeten höher am Himmel, was ihre Sichtbarkeit und Beobachtbarkeit verbessert. 

23.7. Pluto in Opposition 

Der Zwergplanet mit dem großen Herz steht heute in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 14,3 Magnituden. Daher ist dieser ehemalige Planet nur mit großen Teleskopen sichtbar. Trotzdem ist es möglich, ihn mit kleineren Teleskopen zu fotografieren. Für die Beobachtung empfehlen sich Aufsuchkarten.

30.7. Delta Aquariden 

Halten Sie am 30. Juli Ausschau nach den Delta Aquariden. Diese Meteore erscheinen im Bereich des Sternbilds Wassermann und erreichen eine maximale Rate von 25 pro Stunde. Die beste Zeit für die Beobachtung ist vor Mitternacht, da der Mond in der zweiten Hälfte der Nacht über dem Horizont erscheint. Ein interessantes Schauspiel für alle, die Sternschnuppen lieben.

30.7. Mond trifft Mars, Jupiter und Uranus

Am frühen Morgen des 30. Juli sind Mond, Mars und Jupiter in einer auffälligen Konstellation am Himmel zu beobachten: ganz in der Nähe des bekanntesten Sternhaufens Plejaden. Umrahmt von den prominenten Sternen Aldebaran und Capella zeichnen sie ein beeindruckendes Bild am nächtlichen Firmament. Wenn Sie zu Beginn der Dämmerung zum Himmel blicken, können Sie fast nicht anders, als diese schöne Konstellation zu bewundern.

Ereignisse im August

12.8. Perseiden 

Unter den weiten des August-Sternenhimmels entfaltet sich eine kosmische Aufführung: die August-Sternschnuppen. Die Perseiden, wie sie von Astronomen genannt werden, zischen an diesem Abend zahlreich über den Himmel und wir blicken mit Spannung nach oben. Denn vielleicht entdecken wir helle Exemplare, an denen wir uns besonders freuen können. In den Medien wird meist ein bombastisches Feuerwerk von 100 Sternschnuppen pro Monat versprochen, ein Regen der Sternschnuppen. Das ist meist übertrieben. Doch auch ohne „Übertreibungen“ können die Perseiden für uns eine sinnliches und faszinierendes Erlebnis sein. Der Mond steht im ersten Viertel und geht noch vor Mitternacht unter, danach können wir in Dunkelheit und ungestört beobachten. Fehlt nur noch eine gemütliche Decke, ein warmer Tee und Freunde, die mit Begeisterung mitbeobachten - so kann dieser Abend nur gelingen.

14.8. Mars trifft Jupiter

In den frühen Stunden des 14. August findet für Beobachter ein bemerkenswertes Ereignis statt, denn Mars und Jupiter nähern sich auf eine extrem geringe Distanz von nur 0,3 Grad an. Dieser geringe Abstand ist im Vergleich zu den üblichen Distanzen der Planeten am Himmel äußerst selten und erscheint, als würden beide Planeten sich fast berühren. Eine ideale Gelegenheit, ein Fernglas oder Teleskop zu zücken und das Ereignis zu beobachten. Sie können damit die beiden Planeten in nur einem Gesichtsfeld beobachten, sogar bei hoher Vergrößerung – ein spektakuläres Schauspiel, das nicht oft vorkommt.

21.8. Mond bedeckt Saturn

In der Nacht zum 21. August bietet sich uns ein ganz besonderes Schauspiel: Der Mond bedeckt den Planeten Saturn. Obwohl Mond und Saturn bereits in den Abendstunden zu sehen sind, findet die eigentliche Bedeckung erst in den frühen Morgenstunden statt. Um 5.32 Uhr - wenn sich der Mond von seiner hellen Seite her dem Saturn nähert - beginnt die Bedeckung. Der Ringplanet verschwindet für etwa eine Stunde hinter dem Mond und taucht dann gegen 6:32 Uhr auf der unbeleuchteten Seite des Mondes wieder auf. Zu diesem Zeitpunkt steht der Mond noch über dem Horizont, obwohl die Sonne bereits seit etwa 10 Minuten aufgegangen ist.

26.8. Mond trifft Plejaden

Am 26. August findet eine interessante astronomische Begegnung statt: Der Mond steht im berühmten Sternhaufen der Plejaden. Außerdem: In den frühen Morgenstunden (genauer gesagt ab 5:40 Uhr) bewegt sich der Mond von Westen her auf den hellen Stern Atlas zu und bedeckt ihn. Doch das ist noch nicht alles, denn im Sternbild Stier gibt es noch mehr zu entdecken: Wer etwas tiefer blickt, entdeckt die Planeten Mars und Jupiter. Auch der Planet Uranus befindet sich im selben Sternbild, aber da er nur mit einem Fernglas oder Teleskop zu sehen ist, benötigen Sie eine Aufsuchkarte.

27.8. Mond trifft Jupiter und Mars

In der Nacht des 27. August lohnt sich ein Blick auf das Sternbild Stier, das in der zweiten Nachthälfte über dem Horizont erscheint. Begleitet wird das Sternbild von den Planeten Jupiter und Mars. Besonders in der ersten Dämmerung, wenn sich der Himmel bläulich verfärbt, geben sie in Kombination mit dem abnehmenden Mond ein unheimlich schönes Trio ab.

Autor: Marcus Schenk

Marcus ist Sterngucker, Content Creator und Buchautor. Seit 2006 hilft er Menschen, das richtige Teleskop zu finden - heute über Texte und Videos. In seinem Buch "Mein Weg zu den Sternen für dummies Junior" zeigt er jungen und junggebliebenen Leuten, was sie am Himmel entdecken können. 

Als Kaffee-Junkie hätte er am liebsten seine Siebträger-Espressomaschine auch unter dem Sternenhimmel dabei.