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Umkehroptiken

Zenitspiegel und Zenitprisma

Fernrohre zeigen zum Himmel! Refraktoren und Systeme wie Schmid-Cassegrains oder Maksutov haben ihren Okularauszug am anderen Ende des Rohrs, der nach unten weist, sobald das Rohr in den Himmel zeigt. Wenn man nun durch den Okularauszug blicken möchte, muss man sich sehr verrenken. Um nach dem Teleskopkauf  keine weiteren Kosten eines Orthopäden auf sich zu ziehen, konnte die geniale Erfindung eines Zenitprismas gemacht werden.Hierbei handelt es sich meist um ein Prisma, das das Licht um 90° ablenkt. Steckt man nun das Zenitprisma in den Okularauszug eines Refraktors oder Cassegrain, so kann man ganz entspannt beobachten.

Das Prisma hat die Form eines Dreiecks, wie ein Hausdach. Dieses Hausdach ist in 45° so positioniert, dass die Flächen dem Licht zur Verfügung stehen. Wenn nun ein Lichtstrahl auf die eine Fläche trifft, wird er um 90° nach oben abgelenkt und trifft schließlich in das Okular.Ähnlich funktioniert ein Zenitspiegel. Er besteht nur aus einem Spiegel, der im Gehäuse in genau 45° ausgerichtet ist. Somit haben Zenitprisma und Zenitspiegel den gleichen Effekt.

Der Lichtweg im Prisma ist geringfügig länger, außerdem können schlechte Prismen zu Farbfehlern neigen. Bei Zenitspiegel ist es von großer Wichtigkeit, dass sie über einen hohen Reflektionsgrad verfügen.

Das einzige Fernrohr, das keinen Zenitspiegel benötigt, ist der Newtonreflektor. Er hat seinen Einblick oben, so dass man sich nicht den Kopf verrenken muss. Wer einmal durch einen Refraktor ohne Prisma geschaut hat, dem wir etwas aufgefallen sein:Der Refraktor bietet ein Bild, das auf dem Kopf steht. Erst durch die Verwendung eines Prismas oder Spiegels wird das Bild aufrecht zu sehen sein.

Wenn man sich am Himmel zurechtfinden möchte, können gedrehte Fernrohrbilder schon irritierend sein. Man schwenkt das Fernrohr dann vielleicht in eine ganz andere Richtung, als man eigentlich hin möchte. Diese Orientierungsprobleme lassen sich nur durch die zunehmende praktische Erfahrung in den Griff bekommen. Irgendwann stellt es dann kein Problem mehr da.

In einem Refraktor wird das Bild ganz anders dargestellt, als in einem Newtonreflektor. Um dieser Verwirrung die Stirn zu bieten, schauen Sie sich einmal diese Liste an:

Refraktor mit gerader Einsicht ohne Zenitprisma Bild steht auf dem Kopf
Refraktor mit 45° Amici-Prisma Bild ist aufrecht und seitenrichtig
Refraktor mit 90° Zenitprisma Bild ist aufrecht aber seitenverkehrt
Newton-Teleskop Bild im Fernrohr steht auf dem Kopf (kein Zenitprisma möglich)
Newton-Teleskop mit Umkehrlinse Bild ist aufrecht und seitenrichtig
Schmid-Cassegrain und Maksutov-Cassegrain Teleskop Bild ist umgedreht um 180°
Schmid-Cassergrain und Maksutov-Cassergrain mit 90° Zenitprisma Bild aufrecht aber seitenverkehrt

Für einen aufrechten und seitenrichtigen Blick durch das Fernrohr benötigen Sie an Refraktoren oder Cassegrain-Systemen ein Amici-Prisma. In diesem Zubehörteil befindet sich ein Dachkantprisma, das das Bild seitenrichtig aufstellt. Diese Art von Prismen findet man beispielsweise auch in Ferngläsern. Das Amiciprisma hat in der Regel einen Einblick von 45°, sie sind aber auch als 90° Prismen erhältlich.

Beispiele für Zenitspiegel und Amiciprismen

Die Umkehrlinse

Eine Umkehrlinse hat eine ganz ähnliche Wirkung, wie ein Amiciprisma. Auch sie dreht ein auf dem Kopf stehendes Bild wieder richtig, so dass man ein astronomisches Fernrohr auch für Erdbeobachtungen einsetzen kann. Dabei ist diese Linse oft keine Einzellinse, sondern ein System aus mehreren Linsen. (In der Regel bestehen sie aus vier Linsen, bei denen jeweils zwei Linsen miteinander verkittet sind. Die verkitteten Systeme bestehen dabei z.B. jeweils aus einer Plankonkarv und einer Bikonvex-Linse. Beide Systeme ergeben somit jeweils einen Achromaten.) Durch einen definierten Abstand ergibt sich zusätzlich zum umgedrehten Bild ein Verlängerungsfaktor von meist 1,5fach. Die gröbsten Farbfehler sind hier schon korrigiert.

Allerdings ist dieses Umkehrsystem nur ein Kompromiss. Der Abbildungsmaßstab ändert sich oft in einer ungünstigen Weise. Außerdem sind die Linsen in der Regel nicht vergütet, so dass man mit Lichtverlusten zu rechnen hat. Es gibt jedoch auch hochwertige Systeme, deren optische Qualität besonders gut ist und dessen Linsen vollvergütet sind. Man sollte sich also nur mit einer besonders guten Linse zufrieden geben.

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Umkehrlinse